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Velo- und Töffliverbot am Axen wird zum nationalen Politikum

Der Urner Nationalrat Simon Stadler (CVP – Die Mitte Uri) reicht einen Vorstoss zum aktuellen Velo- und Mofaverbot entlang der Axenstrasse ein.



Seit Anfang Juli herrscht auf der Axenstrasse zwischen Brunnen SZ und Sisikon UR ein totales Verbot für Velos und Mofas. Das Bundesamt für Strassen (Astra) hatte die lokale Bevölkerung am 3. Juli 2023 mit einer Medienmitteilung vor vollendete Tatsachen gestellt. Bis Oktober bietet das Astra nun einen kostenlosen Veloverlad-Shuttlebus für maximal 16 Personen an, der zwischen 6.39 und 19.36 Uhr im Stundentakt verkehrt. Für das Winterhalbjahr steht – Stand heute – noch keine Alternative zur Verfügung.


Nach Kritik aus der lokalen Bevölkerung hat das Astra inzwischen einige Optimierungen am Verkehrsregime vorgenommen. Dennoch bleibt die Totalsperrung für Velos und Mofas ein Ärgernis. Sie soll nämlich bis zur Inbetriebnahme der neuen Axenstrasse im Jahr 2033 aufrecht erhalten bleiben. Der Urner Nationalrat Simon Stadler (CVP – Die Mitte Uri) hat deshalb am Montag, gleich zu Beginn der Herbstsession, eine entsprechende Interpellation eingereicht. Diese wurde von allen vieren Schwyzer Nationalräten in Bern – von Pirmin Schwander, Petra Gössi, Marcel Dettling und Alois Gmür – mitunterzeichnet.


Nationale Velorouten werden unterbrochen

Mit neuen Verkehrsregime entlang der Axenstrasse wird der Kanton Uri für die kommenden zehn Jahre praktisch ganz vom Veloverkehr der übrigen Schweiz abgeschnitten. Im Sommerhalbjahr ist Uri mit dem Velo oder mit dem Mofa nur noch über die fünf Alpenpässe erreichbar, im Winterhalbjahr überhaupt nicht mehr. Die Leidtragenden sind einerseits die Einheimischen entlang der Axenstrasse – beispielsweise die Lehrlinge aus Riemenstalden SZ, die frühmorgens mit dem Töffli zur Arbeit oder in die Berufsschule fahren müssen. Andererseits leiden aber auch die vielen Velo- und Mofafahrer unter der Sperrung. Durch den Axen führen nämlich auch die beiden beliebten Nationalen Velorouten 3 und 4 (Basel-Chiasso und St. Margrethen-Aigle). «Es ist unverständlich, dass das Astra zwei Nationale Velorouten für mehr als zehn Jahren einfach sperrt», sagt Nationalrat Simon Stadler. Der Urner befürchtet, dass sich die Totalsperrung für Velos und Mofas touristisch und wirtschaftlich nachteilig auswirkt.


«Das Astra hat die Bevölkerung mit der Totalsperrung für Velos und Töfflis vor vollendete Tatsachen gestellt», führt Stadler aus. Er will daher vom Bundesrat wissen, basierend auf welcher Rechtsgrundlage das Bundesamt für Strassen (Astra) die Sperrung verfügt hat.


Bund soll Langsamverkehr fördern

«Ich bin mir bewusst, dass der Strassenabschnitt zwischen Brunnen und Sisikon für alle Verkehrsteilnehmende gefährlich ist», sagt Stadler. Dennoch glaubt der Nationalrat, dass es anstelle einer zehn Jahre dauernden Totalsperrung auch andere Massnahmen geben würde, um die Situation für den Langsamverkehr zu verbessern. Daher will er vom Bundesrat beispielsweise auch wissen, ob das Astra Alternativen zu einer Totalsperrung geprüft hatte und was dagegenspreche, dass die Velofahrenden beispielsweise auf das von Fussgängerinnen und Fussgängern kaum genutzte Trottoir ausweichen würden. Überdies verweist Stadler darauf, dass auch unzählige andere Strassenabschnitte im ganzen Land für einzelne Verkehrsteilnehmende gesperrt werden müsste, wenn man allein die Sicherheitsproblematik als Begründung heranziehen möchte. Simon Stadler: «Ich hoffe darauf, dass der Bund uns bald bessere Alternativen als ein Veloverbot präsentieren wird.» Schliesslich soll der Langsamverkehr im ganzen Land gefördert werden und nicht nur in den Ballungszentren.

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